Erster Powder in den Ammergauern 11.-13.12.2018

Am 11.12.2018 war es endlich soweit. Es gab den ersten sinnvoll nutzbaren Niederschlag in Form von Schnee. Um 10 Uhr beendete ich also meine Tätigkeiten in der Arbeit, fuhr nach Hause, schnappte mir meine Sachen und ab ging es. Ich bin zum Parkplatz der Kolbensattelbahn gefahren und wusste noch nicht genau, was genau es heute werden würde.
Angekommen, Ski an die Füße und los ging es. Unten auf der Piste noch eher dürftig wechselte es bald zu Üppigkeit, die ich so nicht erwartet hatte. Daher entschloss ich mich, nicht den schon ein paar wenigen Spuren durchzogenen Hang zum Zahn zu gehen, sondern mich in Richtung Pürschling zu begeben. 
Also hieß es ab jetzt dann spuren. Die Querung fühlt sich immer wie eine Ewigkeit an, wie oft man sie auch geht. Endlich im benachbarten Tal angekommen sehe ich auch schon das Ziel meiner Tour, den Pürschling. Da es sich hier um eine Grasflanke handelt, freute ich mich auf unbeschwerten Abfahrtsgenuss. Leider hat der Hang nur 200 Höhenmeter, also musste ich ihn einfach viermal fahren. Danach ging es wieder zurück zur "ewigen Querung" und über die Piste am Kolben zurück. Gar kein schlechter Einstieg in die Skitourensaison...
Am zweiten Tag ging ich mit einem Freund den gleichen Aufstiegsweg zum Pürschling, allerdings gingen wir noch weiter und wählten den Normalweg auf den Teufelstättkopf. Am Skidepot ließen wir unsere Ski zurück und machten uns zu Fuß auf zum Gipfel. In bester Maulwurfmanier wühlte ich uns den Weg frei. Zeit zum Verweilen bot uns der Wind allerdings nicht un so stapften wir zurück zu unseren Ski.
Wir entschieden uns dazu, ins Kar zwischen Laubeneck und Teufelstättkopf zu fahren, wohlwissend, dass der untere Bereich von Steinen durchsät ist. Mit offenen Augen und etwas Gespür für das Gelände kamen wir mit schönen Schwüngen im Karboden an. Verluste durch Steinkontakt gab es keine, auch wenn es sich ein- zweimal sehr unschön anfühlte.
Wir fehlten wieder auf und ich spurte uns wieder zurück zum Ausgang dieser kurzweiligen Abfahrt. Jetzt hieß es dann: Links oder Rechts, Kurztalgraben oder Pürschling. Wir waren uns nicht sicher, ob der Schnee im Kurztalgraben ausreichend ist, probierten es aber trotzdem. Das offene Kar ist einfach zu verlockend. Ich bin oben direkt in den steilsten Bereich eingefahren (LLB 2) und genoß einfach nur die Abfahrt. Und wir wurden im Wald nicht enttäuscht. Es lief gut, besser als wir uns je gedacht hätte.
Am Forstweg mussten wir nun ein letztes Mal auffellen und zurück zur Kolbensattelhütte, von der es dann über die Piste zurück zum Auto ging.

Tja...und am dritten Tag musste ich einfach nochmal alleine los. Zopfig kalt war, diesmal allerdings am Parkplatz in Unterammergau. -11° zeigte das Thermometer an. Also einfach etwa schneller gehen, dann passt das schon. Der strahlende Sonnenschein täuscht allerdings. Auch heute blies ein unangenehmer Wind. Ich wählte den Weg über den Nordgrat zum Teufelstättkopf, der aufgrund des wenigen Schnee "alpiner" zu begehen war als in der letzten Saison.
Schnell zum Gipfelkreuz hoch, abklatschen, aufpassen, dass der Wind mich nicht hinunterbläst und schnell in ein windgeschütztes Eckchen, um die Felle runterzuziehen. Ich gönnte mir noch die Abfahrt ins hintere Kar, schließlich wusste ich vom Vortag, dass es gut geht und meine Aufstiegsspur war auch noch einigermaßen vorhanden.
Nach dem Rückweg fuhr ich ebenfalls durch den Kurztalgraben hinunter und die Forststrasse Richtung Unterammergau heraus. Die letzten 5 Minuten gönnte ich meinen Ski, getragen zu werden.
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