Des Winters warme Seite - die Firn-Zeit
Im Frühjahr zeigt sich der Winter von seiner warmen Seite. Diese Skitourenzeit steht oft im Zeichen von Sonne und Firn. Das Frühjahr hält aber auch viele Kontraste bereit: Kalte Nächte wechseln mit warmen Tagen, man fährt aus den weißen Bergen hinunter in die grünen Wiesen, ja oftmals startet man auch noch im Dunkeln und beendet die Tour in der Mittagssonne.
Aber auch die Gefahr von Lawinen ist überschaubarer. So genannte Altschneeprobleme verschwinden, die Schneedecke stabilisiert sich. Klassische Hochwintergefahren werden seltener, je weiter die Saison voranschreitet. Jetzt ist auch die Zeit für die steilen Touren und Hochtouren gekommen.​​​​​​​

Sulzkogel Ostflanke, März 2017

Das FRÜHjahr
 Im Frühjahr dreht sich alles um die Uhrzeit. Die Regel lautet hier: Früh auf den Berg hinauf - früh vom Berg hinab. Wehe dem, der zu lange braucht und dann den Nassschneelawinen in der Mittagssonne ausgesetzt ist. Hier sollte man tunlichst die Tour bereits von unten bestaunen.
Die Erklärung dafür ist: In der Nacht strahlt die Schneedecke viel ab, sie friert durch und stabilisiert sich dadurch. Im Tagesverlauf weicht der Schnee durch die Sonneneinstrahlung immer mehr auf, wird instabil und rutscht in Form von Nassschneelawinen ab. Hier hilft kaum ein Airbag, man wird einfach durch die schweren Schneemassen mitgerissen und niedergewalzt. Zusätzlich macht eine Abfahrt im tiefen aufgeweichten Schnee auch keinen Spaß mehr. 
Das Timing macht die Tour
Es ist also die Crux, den richtigen Zeitpunkt für die Abfahrt abzupassen. Auf Ost- und Südhängen kommt der Firn entsprechend der Sonneneinstrahlung früher, auf der Westseite hat man etwas mehr Zeit. Sollte nun noch Wind ins Spiel kommen, kann es unter Umständen passieren, dass man Pech hat und es überhaupt nicht auffirnt. 
Es gibt also auch im Frühjahr einiges bei der Tourenplanung zu beachten, möchte man den puren Abfahrtsgenuß im Firn erleben. Verpasst man diesen Zeitpunkt, wird der Schnee schnell weich und die Lawinengefahr steigt rasch an. Jedoch scheinen die objektiven Gefahren greifbarer als im Hochwinter. Erfahrung und Planung sind also das A und O für eine genussvolle Abfahrt.
Um euch jetzt richtig auf die Frühjahrstouren einzustimmen habe ich hier noch 2 Beispieltouren für euch verlinkt: Einmal der Glockturm im Kaunertal und der Sulzkogel im Kühtai.

Viel Spaß im Firn!​​​​​​​


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