Weißseespitze Überschreitung 20.09.2018

Nach langer Zeit haben wir, Peter und ich, endlich wieder einen gemeinsamen Termin gefunden, um eine Hochtour zu gehen. Für mich sogar die erste des Jahres. Umso mehr freute es mich, dass wir die Tour zur Weißseespitze entgegen unserer Planung spontan verändert hatten.
Wir fuhren also Mittwoch Nachmittag in Langtauferer Tal und machten es uns nach einem formidablen Mahl im Bus gemütlich und verbrachten die Nacht dort. Am nächsten Morgen starteten wir mit Beginn der Dämmerung gegen halb 7. Der Weg führte uns durch das Falgintal zum Falginjoch. Der Aufstiegsweg ging eine steile Rinne mit viel rutschigem Schotter empor – ein Weg, den man nicht gerne hinab geht. Wir konnten einiges der Rinne am Fels umgehen, jedoch wäre diese Option im Abstieg nur wenig besser gewesen.
Am Falginjoch beginnt nun auch der Westgrat zur Weißseespitze. Der Weg ist ein Auf und Ab über ein paar Gupfe, niemals schwer, hier und da langt man eben mal kurz hin. Der Grat ist schnell hinter uns gebracht und wir stehen am Gipfelkreuz der Weißseespitze. Vor uns liegt mit die größte Gletscherfläche Österreichs, der Gepatschferner.
Den Anstieg zum Falginjoch noch vor Augen kam uns die Idee, über den Gletscher zum Richterweg zu gehen und über diesen zur Weißkugelhütte abzusteigen. Da wir jedoch nicht geplant hatten, über den Gletscher zu gehen, hatten wir natürlich außer ein paar Gummizuggrödel nichts dabei. Wir entschieden uns, bis zur nächsten Steilstufe zu gehen und uns einen Überblick zu verschaffen. Bis dorthin waren die Spalten gut sichtbar.
An der Steilstufe angekommen sahen wir, dass wir ein großes Stück im Fels der Langtauferer Wand gehen können. Daher fiel uns die Entscheidung leicht und wir stiegen weiter ab. Am Richterweg angekommen kletterten wir ein kurzes Stück unterstütz von Eisenstab hinab und folgten dem Weg. Viele Stellen sind drahtseilversichert, kann ein Fehler doch zum Abstürzen führen. Wirklich schwierig ist der Weg jedoch nicht.
An der Weißkugelhütte gönnten wir uns dann einen Kaiserschmarren und genossen nochmals die Aussicht auf die umliegenden Berge. Nach insgesamt 10 Stunden kamen wir wieder am Auto an und eine wirklich schöne Tour nahm ihr Ende…
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